Hyggecamping in Dänemark

8. August 2017 laryloves 0 Comments

Eine frische Brise, salzige Seeluft, Steine sammeln am Strand. Das ist für mich Dänemark. Genauer gesagt Møn, die Halbinsel, auf der wir nun schon zum zweiten Mal waren.

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Dieses Jahr sind wir wieder zum Zelten in den hohen Norden gefahren und es war beinahe noch schöner, als beim letzten Mal. Einfach, weil wir dieses Mal Hygge im Gepäck hatten. Dieses Gefühl von Hygge hatte ich die letzten Urlaube in Dänemark auch schon, nur hatte ich bisher aber keinen Begriff dafür. In eine Decke eingekuschelt auf´s Meer schauen, sich schreiend in die kalten Fluten stürzen und danach in ein kuscheliges Handtuch einmummeln, ein Picknick am Stand, aus dem Zelt auf die Dünen blicken, wenn die Sonne aufgeht. All das ist für mich Sommerhygge pur. Ich habe für euch meine liebsten Momente diesen Urlaub und ein paar Tipps für ultimatives Hyggecamping hier gesammelt.

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Was packen?

Damit euer Zelturlaub (auch im Sommer) nicht durch das doch recht wechselhafte Wetter verdorben wird, solltet ihr eine vielseitige Garderobe mitnehmen. Ein Windbreaker, eine Regenjacke und Gummistiefel können goldwert sein, genauso kann euch ein großer Sonnenhut oder eine starke Sonnencreme den Tag retten. Wir hatten beide Fälle des öfteren. Am besten packt ihr einfach von allem etwas ein, dann solltet ihr auf der sicheren Seite sein.

Was in Dänemark (oder im Norden generell) nicht fehlen sollte, ist Autan (oder ein anderen Mückenabwehrspray), Stichsalbe und Citronellakerzen. Wir hatten bei unseren bisherigen Aufenthalten unglaubliches Glück mit Insekten, diesmal gab es jedoch eine regelrechte Mückenplage. Vorbereitung (und sich nicht verrückt machen lassen) ist hier alles. Um Mücken am Zelt zu vermeiden, solltet ihr es möglichst nah an das Meer oder eine windige Stelle platzieren.

Sonstige Ausstattung?

Wer mit einem Zelt nach Dänemark reist, sollte auf die Größe des Zelts achten. Wir hatten ein relativ kleines Zelt für zwei Personen, dessen Vorraum man bei Regen nur als Unterschlupf  nutzen konnte, wenn er leer war. Wenn man in eine Gegend fährt, in der die Regenwahrscheinlichkeit relativ hoch ist, ist ein großes Vorzelt als Aufenthaltsmöglichkeit sehr, sehr nützlich. Ansonsten macht man es sich eben im Schlafraum mit einem guten Hörspiel gemütlich. Das Schöne am Regen an der Küste ist, dass er meist nie lange bleibt. Nicht umsonst nennt man Møn auch die dänische Karibik.

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Um das ultimative Hyggefeeling im Zelt zu bekommen, sind für mich Decken und Kissen en masse wichtiger als das Zelt selbst. Wenn wir länger als eine Nacht zelten, nehmen wir immer unsere Bettdecken und Kissen, die wir auch sonst zum Schlafen benutzen, mit. Schlafsäcke sind zwar gemütlich, aber nichts ist gemütlicher als die eigene Bettdecke. Und wer mit Zelt, Nahrung für eine Woche und Kleidung anreist, hat bestimmt auch noch Platz für ein paar ordentliche Decken. Genauso wichtig ist die Matratze. Isomatten sind für Camper. Hyggecamper nehmen ein aufblasbares Luftbett mit 🙂 vorher unbedingt auf Löcher überprüfen!

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Ansonsten: viiiele Kerzen (die einen starken Wind aushalten können) und eine Solarlichterkette für die ultimative Gemütlichkeit. Sehr zu empfehlen sind außerdem Decken für den Strand, die notfalls auch mal dreckig werden können oder von unten einen Feuchtigkeitsschutz haben. Für die Nacht: Taschenlampen!

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Was essen?

Essen wird bei uns groß geschrieben. Die Stimmung kippt, wenn es nichts anständiges zu essen gibt. Die Basis ist natürlich ein vernünftiger Kocher. Wir benutzen einen Trangia-Kocher, damit haben wir bisher immer wunderbar kochen können. Zur Basis gehören selbstverständlich auch zwei vernünftige Stühle und ein Tisch. Niemand hat Spaß, wenn er eine Woche oder länger mit krummem Rücken auf dem Boden kochen muss. Für nach dem Essen ist eine kleine Spülwanne sehr nützlich, man muss das Geschirr ja zu einer Spülstelle tragen. Und der letzte Tipp: In der Heimat so viele Vorräte wie möglich kaufen und mitnehmen. Ist deutlich billiger, kühlen kann man beim Zelten sowieso nichts und Spezialitäten kann man dann vor Ort holen. Kommen wir aber zu unseren liebsten Camping-Gerichten:

Die wichtigste Mahlzeit ist das Frühstück. Da dürfen keine Abstriche gemacht werden. Kaffee muss auch ohne Küche sein. Mit einer French Press oder einer klassischen Espressomaschine (diese Alu-Kännchen) geht das auch ganz einfach unterwegs. Kaffeepulver und kleine Kondensmilch nicht vergessen! Avocado und Grapefruit halten sich auch gut ohne Kühlschrank und Knäckebrot ist (im Vergleich zu unserem guten alten Bauernbrot) auch nach einer Woche noch knackig. Wer es deftig mag, kann Dosenwurst mitnehmen.

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Hot Dogs! Ist in Dänemark sowieso Pflicht. Wir haben in Deutschland Brötchen, Gurken, Röstzwiebeln, Senf, Ketchup und Würstchen im Glas besorgt und uns vor Ort aufgrund hoher Nachfrage dann nochmal mit Pølsern eingedeckt.

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Nudeln in allen Variationen. Mit Pesto oder Fertigsoße.

Suppen, Tees und Kakao. Alles, was warm macht. Für den Kakao könnt ihr kleine Milchpackungen kaufen, die ihr schnell aufbraucht.

Grillgut. Und einen Grill. Gemüse und Baguette zum Grillen von Zuhause aus mitnehmen und Fleisch vor Ort besorgen.

Proviant für zahlreiche Picknicks! Die Picknicks waren fast das schönste diesen Urlaub. Gegrilltes Brot, Salamisticks (zum Beispiel von Aoste), Nüsse, eine große Auswahl an Antipasti (selbstverständlich nur das, das nicht gekühlt werden muss) und vor allem: Rotwein!

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Und was, wenn es die ganze Zeit regnet?

Besorgt euch vorher genügend Bücher, ein Kartenspiel und vor allem Hörbücher! Harry Potter und der Hobbit haben uns schon so manchen Regentag gerettet. Es gibt nichts gemütlicheres, als bei Regenprasseln auf dem Zeltdach in eine dicke Decke eingekuschelt Hörspiel zu hören. Und vor allem: Lasst euch den Regen den Tag nicht vermiesen! Miese Stimmung macht alles viel schlimmer. Einfach raus aus dem Zelt, mit großem Geschrei ab in die Fluten und wenn ihr aus dem Wasser kommt, sieht alles überhaupt nicht mehr schlimm aus, versprochen!

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Wenn euch der Regen dennoch vom Zeltplatz vertreibt (starke Heringe können euch in einer windigen Nacht retten!), ist ein Ausflug in ein kleines Fischerdorf, zu einem Hafen oder gar nach Kopenhagen (sofern nicht zu weit weg) sehr empfehlenswert.

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Unser Campingplatz war Camping Vestmøn im Südosten Dänemarks, mit dem Auto nur 70km von Kopenhagen entfernt. Ein weiteres sehenswertes Ziel auf Møn ist der Møns Klint, ein riesiger Kreidefelsen.

Meine Kopenhagen Tipps: ganz klassisch Nyhavn und Tivoli (sollte man mal gesehen haben), falls ihr Parkgeld sparen wollt (im Zentrum kann das sehr teuer werden), könntet ihr in der blauen Zone parken. Diese ist etwas weiter außerhalb, dafür lernt man auf dem Weg zum touristischen Zentrum die ganzen Außenbezirke und vor allem die ganzen kleinen Lädchen mit umso größerem Hyggefaktor kennen. Ich habe selten so viele kleine Läden mit so viel Herz auf einem Haufen gesehen. Eine Freundin hat mir außerdem Royal Kopenhagen empfohlen, das ist ein Geschäft für Einrichtung und Porzellan und war für mich einfach ein Träumchen! Wir haben bei unserem Ausflug in der Lyrskovgade geparkt, du bezahlst ein Ticket (ca. 1 Euro pro Stunde), musst allerdings auch stolze 40 Minuten ins Zentrum laufen. Unser Glück: Direkt am Ende dieser Straße ist Birthe´s Smørrebrød. Ein relativ unscheinbarer Imbiss mit einer sehr, sehr netten Dame aus den Niederlanden (Birthe hat zu dieser Zeit eine Pause gemacht), die dich gut gelaunt über die verschiedensten Arten von Smørrebrød aufklärt. Weder im restlichen Kopenhagen, noch im Supermarkt haben wir so günstiges (und dennoch unglaublich leckeres) Smørrebrød gefunden. Mein Favorit: geräucherte Makrele.

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Ich kann jedem, der nicht aus Zucker ist und ein bisschen Erholung braucht, einen Zeltausflug nach Dänemark nur ans Herz legen. Nirgends bin ich erholter als dort. Alleine ein tiefer Atemzug der Seeluft reduziert Stress um ein hundertfaches. Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Hyggefieber und meiner Campingliebe ein bisschen anstecken und euch für euren nächsten Ausflug nach Dänemark oder auf einen Zeltplatz ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg geben.

Hej, hej! Eure Lari

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